Eigentlich sind wir ja eher Individualtouristen: möglichst flexibel bleiben und um alles, was nach Reisegruppe aussieht, einen großen Bogen machen. Doch für den geplanten Island-Urlaub war die Vorbereitungszeit am Ende zu knapp gewesen und überhaupt waren wir während der letzten Urlaube eher aktiv unterwegs. Also Plan B: eine Woche Erholungsurlaub in Form einer Ostseekreuzfahrt. Also kurzfristig umgeplant und sieben Tage Kreuzfahrt mit AIDA auf der Ostsee gebucht: Warnemünde, Tallinn, St. Petersburg, Helsinki, Stockholm und zurück.

 

Die Online-Buchung bei Kleeblatt-Reisen.de lief problemlos und 75 Euro Bord-Guthaben gab’s noch obendrauf. Den Parkplatz haben wir bei “Parken und Meer” reserviert. Auch sehr gut organisiert die Jungs. Das Gepäck übergibt man bei Anreise und trifft es dann praktischerweise später auf der Kabine wieder. Per Shuttle geht’s in gut 10 Minuten zum Hafenterminal Warnemünde, wo man seine Plastik-Bordkarte erhält und EC- oder Kreditkarte registrieren lassen kann. So muss man am Ende der Reise auch nicht schlangestehen zum Auschecken, sondern verkrümelt sich einfach. Der bargeldlose Zahlungsverkehr läuft bis dahin allein über die Bordkarte. Über das Multimediasystem auf der Kabine kann man jederzeit seinen Kontostand abrufen. Schön transparent.

Die AIDAmar war für die Woche im Juni komplett ausgebucht. Insgesamt hat sich die Menschenmenge aber nicht zu sehr im Weg gestanden. Nach 1-2 Tagen hat man auch den Dreh raus, wann und wo man mit etwas mehr Ruhe essen gehen kann (also nicht unbedingt direkt bei Öffnung ins Marktrestaurant). Beim Essen gab es qualitativ wie quantitativ nichts zu beanstanden. Auswahl gab es reichlich und auch kurz vor Ladenschluss war das Buffet nicht leergefressen.

AIDAmar von Innen

Zugegeben: so leer war’s nur am Nachmittag der Abreise.

Kabine

Die Außenkabine (Deck 5) war vollkommen ausreichend. Das Fenster ließ sich nicht öffnen und auf diesem Deck hatte man hin und wieder Fußvolk davor herumlaufen. Im Nachhinein betrachtet, hätte es auch eine Innenkabine getan, da man sich dort tagsüber eh nicht groß aufhält und Abends in der Regel die Vorhänge zugezogen hat.

Tallinn/Estland

Den ersten Tag verbringt man komplett auf See und am morgen des Zweiten wird in Tallinn angelegt. Das Hafenterminal ist nur ein paar Gehminuten von der Altstadt entfernt. Und wenn diverse Kreuzfahrtschiffe den Ort mit ihrer Tourifüllung fluten, kann es im Stadtkern schon etwas geschäftig werden. Wir haben uns nicht stressen lassen und sind ca. drei Stunden durch die Altstadt gepilgert.

Vom Turm der St. Olaf’s Church hat man für ein paar Euro einen guten Überblick über die Stadt und den neuen Hafen.

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St. Petersburg/Russland

Um in St. Petersburg an Land gehen zu dürfen, hat man sich zuvor entweder ein Visum besorgt oder schließt sich einer der von AIDA durchgeführten, zahlreichen Landausflüge an. Wir haben uns für Letzteres entschieden (der Ausflug war für zwei Personen nicht wesentlich teurer als es die Visa gewesen wären) und hatten am Abend vorher unsere Landgangskarten auf der Kabine.

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Gebucht war eine dreieinhalbstündige Bummeltour bestehend aus Besichtigung der St. Isaacs Kathedrale und einer 60-minütigen Kanalfahrt. Alles in allem reichte die Tour gerade aus, um festzustellen, dass man in der kurzen Zeit relativ wenig zu sehen bekommen hat, die Stadt aber sicher mal mindestens ein langes Wochenende wert ist.

Helsinki/Finnland

Nächster Stopp: Helsinki. Hier ist die Innenstadt ca. 3km vom Hafenterminal entfernt. Wer nicht laufen will, nimmt den dafür eingerichteten Shuttlebus (10 Euro das Rückfahrticket je Nase). Vom Stadtbild hat uns Helsinki auf den ersten Blick nicht umgehauen. Zum Einkaufen ist Helsinki dahingegen gut geeignet und der Dom ist auch einen Besuch wert.

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Stockholm/Schweden

In Stockholm läuft man ebenfalls ca. 2.5 km vom Hafenterminal bis in die “Gamla Stan”, die Altstadt. Es lohnt sich, hier durch die Gassen zu schlendern und von dort weiter ins geschäftige Stadtzentrum zu laufen.

Wer den Rathausturm besteigt, wird mit einem netten Panorama der Stadt belohnt. Der Aufstieg ist allerdings recht schweißtreibend, wenn – wie in unserem Fall – der Fahrstuhl gerade außer Betrieb ist.

Beeindruckend ist die gut fünfstündige Fahrt durch die Stockholmer Schären. Die Einfahrt früh morgens hatten wir verschlafen. Umso mehr lohnt es sich, bei der Abreise am späten Nachmittag an Deck zu sein.

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Und sonst so…

Den letzten Tag auf dem Weg zurück nach Warnemünde verbringt man dann wieder auf See. Mit ein bisschen Glück erlebt man auf der “Badewanne Ostsee” auch mal bei sehr ruhiger See einen netten Sonnenuntergang.

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Insgesamt war die Woche tatsächlich recht erholsam. Die AIDA-Crew hat den Kahn extrem gut im Griff. Alles ist perfekt durchorganisiert und picobello-sauber. Die Preise für Getränke, die außerhalb der Vollpension verzehrt werden, liegen im normalen Bereich, so dass am Ende der Woche nicht sehr viel mehr Euro die Reisekasse belasten. Es waren zwar alle Altersgruppen vertreten, der Altersdurchschnitt ist jedoch recht hoch gewesen (50+).

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