Ende März ging es für eine Woche nach Dubai. Zwei Nächte in einem Wüstenhotel waren geplant mit anschließendem Umzug in die “Megacity”. Und “mega” ist hier wirklich alles – die Superlative werden einem nur so um die Ohren gehauen. Hier mein kleiner Foto- und Reisebericht.

Fotoausrüstung & Fotografieren in Dubai

Für die Fototasche (einer Event Messenger 150 von Lowepro) hatte ich mir max. drei Objektive vorgenommen. Da in der Luft Dubais und auch am Boden mit Sand zu rechnen ist, wollte ich kein Risiko eingehen und das Objektivwechseln an den Beiden OM-Ds auf ein Minimum beschränken.

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Mit dabei waren also das Lumix G 12-35 f2.8 an einer OM-D E-M5 und das Lumix G 35-100 f2.8 an einer OM-D E-M10. Beide Kombis fanden gut in der Tasche Platz und waren jederzeit griffbereit. Zudem durfte noch das m.zuiko 9-18mm mit, falls es mal ein Ultraweitwinkel sein sollte.

Neben dem üblichen Krimskrams hatte auch das jüngst angeschaffte Mini-Reisestativ M5 Mini von Fotopro bzw. Rollei einen Fahrschein. Von dem Teil bin ich ja total begeistert: kompakt aber massiv, da wackelt nichts. Ordentlicher Kugelkopf ohne Nachsacken. Hierzu an anderer Stelle mal ein kleiner Review. Zum Einsatz ist es aber dann doch nur ein Mal gekommen.

Grundsätzlich ist das Fotografieren in Dubai unproblematisch, wenn man ein paar Regeln beachtet, die jeder halbwegs rücksichtsvolle Mensch ohnehin intuitiv beherzigt:

  • Grundsätzlich sollte man fragen, ob es in Ordnung ist, ein Foto zu machen, wenn man jemand Fremdes vor der Linse hat
  • Verschleierte Frauen werden nicht fotografiert (weder auf der Straße noch in den Malls)
  • Regierungs- und Militärgebäude kommen ebenfalls nicht vor die Linse

Im Zweifel gilt: fragen und ggf. eine Absage mit Fassung tragen.

23.03.

Abflug ab Frankfurt. Um vier Uhr morgens hoch. Das fühlt sich nach Urlaub an. Mit Airport Car Parking problemlos ans Terminal 2 gelangt. Megaentspannter Flug mit Emirates, da nur zu 30% belegt.

Dubai Airport am fortgeschrittenen Abend mit drei Stunden Zeitverschiebung erreicht. Schnell noch im Foodcourt bei Subway und Burger King Vitamine aufgeladen und dann am Flughafenausgang den Taxistand aufgesucht: vier Warteschlangen, in denen man sich für jeweils eine bestimmte Taxikategorie anstellt. Von VIP, über Sammel- bis Frauentaxi (die mit dem rosafarbenen Dach). Für gut 160,- AED (ca. 30 Euro, bei gut einer dreiviertel Stunde fahrt) mit dem Normalo-Taxi in die Unterkunft für die ersten zwei Nächte bringen lassen: das Wüstenhotel “Bab Al Shams“. Dort Eingecheckt, kurz noch mal die Anlage erkundet und dann ab in die Falle.

24.03.

Gutes Frühstück. Wenig los am Buffet. Den Großteil des Tages am Pool verbracht. Auch wenig los. Alles sehr entspannt. Zwischendurch kalte Tücher, Wassereis und Fruchtspiesse gereicht bekommen. Abends veranstaltet das Hotel eine kurze Falkenshow und eine Kamelreiten-Preview, um für die angebotenen Ausritte zu werben. Den Wüstensonnenuntergang in der Rooftop-Bar bei Cocktails genossen. Die Luft ist durch den Sand allerdings oft “diesig” was zulasten der Sichtweite geht (auch in der Stadt sieht man die Wolkenkratzer meist nur schemenhaft auch wenn die Entfernung gar nicht so groß ist).

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Abendessen in einem der Hotelrestaurants. Für Buffet à 180,- EAD je Nase entschieden. Ganz ok, aber auch nichts Außergewöhnliches. Der halbe Liter Stella Artois vom Fass kostet mich umgerechnet knapp 10 Euro.

25.03.

Mit dem Taxi zurück in die Zivilisation und ins Jumeirah Creekside Hotel. Nach dem Einchecken und Gepäck abgeladen und zum Gold Souk bringen lassen. Den hatten wir uns romantischer vorgestellt. Straßenzüge voller Geschäfte, die bis unters Dach mit Goldschmuck beladen sind. Auf der Straße werden mir alle zehn Meter Uhrenplagiate angeboten. In den Geschäften ist Handeln natürlich Pflicht. Wer hier das erste Angebot annimmt ist selbst Schuld.

Dann zu Fuß zur Wassertaxi-Station und für 1,- AED über den Creek setzen lassen. Das alte Bur Dubai zu Fuß erkundet. Von dort noch zum Heritage Village in dem man den ursprünglichen Flair eines nachgebauten Beduinendorfes erkunden kann. Dann fängt es an zu regnen. Taxi angehalten und in die Dubai Mall bringen lassen.

Total erschlagen: 1.200 Geschäfte auf 350.000 Quadratmeter Kommerz. Steak im Outback gegessen und Dank der Dubai-Mall-Routenplaner-App zu “Bateel” gefunden und Dattellspezialitäten gekauft.

Raus aus der Mall und in das gerade laufende (und natürlich weltgrößte) Wasserspiel beim Dubai Fountain gelaufen, das am Abend im halbstündigen Wechsel mit mit einer Laserprojektion auf eines der angrenzenden Gebäude stattfindet.

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26.03.

Morgens früh hoch und die am Tag zuvor über den Anbieter Arabian Adventures gebuchte Halbtages-Wüstentour “Rise & Shine” gemacht. Es regnet. Mit dem Jeep geht es in ein nahegelegenes Wüstennaturschutzgebiet. Reifendruck wird herabgesenkt und ab geht es über die Dühnen… Selbst fahren ist zumindest im Naturschutzgebiet nicht drin – es wird ein spezieller Offroad-Führerschein benötigt. Andererseits hätten wir sonst wahrscheinlich nach dem zweiten Dünenkamm schon auf dem Dach gelegen. Die Jeeps fahren ein Wüstenkamp an und lassen die Touris auf ein paar Kamelen durch den Regen traben. Man sitzt erstaunlich hoch und “Aussteigen” gestaltet sich abenteuerlich. Einigermaßen durchgeregnet sind wir froh, dass das traditionelle Frühstück überdacht eingenommen wird. Ich bin kein Fan von solchen Touri-Fahrten, aber unterm Strich hat sich’s schon gelohnt.


Nachmittags mit dem Hotelshuttle zur Mall of the Emirates gefahren. Etwas gebummelt und hochkalorischen Schokoladenkuchen gegessen. Für das Taxi haben wir am Pickup-Point in der Mall über eine Stunde angestanden, sind dann zum Yachthafen gefahren und dort ins “Reem Al Bawadi” gegangen. Dort sehr gut und preisgünstig bei schönem Ambiente libanesisch gegessen.

dubai_024Ein Tipp: wir mussten erst nicht, dass Reem Al Bawadi eine Kette ist und so war’s etwas schwierig bis wir uns mit dem Taxifahrer einig geworden waren, zum welcher Filiale er uns bringen soll. Also am besten vorher die Straße merken, damit man nicht woanders abgesetzt wird.

27.03.

Wir hatten vorab keine Tickets für die Aussichtsplattform des Burj Khalifa gebucht und ich hatte gut geflucht, als ich den Tag zuvor versucht hatte, für einen der restlichen Urlaubstage noch Tickets zu bekommen. Es waren alle Zeitfenster ausgebucht. Um so mehr hat’s mich am nächsten Tag gewundert, dass dann plötzlich doch wieder fast alle Zeitfenster verfügbar waren.. Vielleicht Systemfehler. Kostenpunkt: 125,- AED (also ca. 25,- EUR), je Nase.

Also, Tipp: wer verpennt Tickets zu buchen und noch etwas Zeit hat, ruhig am nächsten oder übernächsten Tag online noch mal schauen bevor man zu den 400,- AED teuren “immediate entry” Tickets greift, mit denen man sich umgehenden Zutritt erkauft.

Jedenfalls sind wir dann vormittags mit Hotelshuttle wieder zur Dubai Mall, da dort der Ausgangspunkt der “At the top”-Experience zu finden ist. Unsere Tickets waren für 11:30 Uhr gebucht. Wir sind Viertel nach elf durch die Ticketkontrolle und hatten sehr überschaubare Warteschlangen bei der Handgepäckkontrolle und vor dem Fahrstuhl. Mit diesem ging’s dann außerordentlich flott auf 400+ Meter hohe Aussichtsplattform. Die Aussicht ist grandios und hat sich definitiv gelohnt. Wobei das ganze auf dieser Höhe etwas unwirklich wirkt. Ein bisschen wie die 3D-Ansicht bei Googlemaps.. Man kann sich dort oben in Ruhe umsehen, es drängt einen niemand zum Wiederrunterfahren.

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Anschließend Mittagessen bei super Wetter am Burj Khalifa Lake. In den Restaurants unbedingt die “Mint Lemonade” probieren. Limonade in die frische Minze gemixt wird. Sehr lecker.

Den Nachmittag am Hotelpool verbracht und abends ins hoteleigene “Blue Flame”-Grill-Restaurant. Relativ teuer und dabei nicht sehr viel besser als die Steakhouse-Ketten in den Malls.

Schöner Ausblick von der Poolbar auf dem Jumeirah Creekside Hotel

Schöner Ausblick von der Poolbar auf dem Jumeirah Creekside Hotel

28.03.

Das Jumeirah Creekside Hotel bietet den Hotelgästen kostenlose Tagestickets für das Schwersterhotel Jumeirah Beach an. Mit dem ebenfalls kostenlosen Shuttle ging es den Tag also an den Strand. Mit Blick auf das Burj Al Arab auf dem alle 15 Minuten Helikopter landeten.

29.03.

Der obligatorische Trip zur Palme, in dem Fall der The Palm Jumeirah, stand für heute an. Wir hatten uns ein Metro-Tagesticket für die “Gold Class” für je 30,- AED gekauft und sind von GGICO bis Internet City gefahren. Da die Metro-Stationen oftmals relativ weit weg vom eigentlichen Zielort sind, sind wir von dort mit dem Taxi bis zur Palm Gateway Station weitergefahren. Von dort verkehrt eine Einschienenbahn, die den Palmenstiel bis zum Hotel Atlantis hochfährt.

Von der Palme als solches nimmt man während der Fahrt mit der Monorail nicht viel wahr. Das Atlantis Hotel ist von außen recht imposant, von innen natürlich total mit Touristen überfüllt. Wir haben uns dort noch “The Lost Chambers”, das hoteleigene Aquarium angeschaut (100 AED/Person) durch das man nach ca. 45 Minuten durch ist.

Blick von der Mono-Rail auf die Skyline

Blick von der Mono-Rail auf die Skyline

Anschließend den Weg wieder zurück und nach einer kurzen Siesta im Hotel ein letztes Mal zur Dubai Mall. Abendessen in einem Restaurant mit Außenbalkon und Sicht auf den Dubai Fountain. Ein netter letzter Abend in einer imposanten Stadt der Extreme, die man ruhig einmal erlebt haben kann und für uns den Besuch wert war.

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