Im Mai 2010 sind wir für gut zwei Wochen mit dem Mietwagen durch den Westen der USA getourt. Im Gepäck damals noch die treue EOS 450D, die den Trip dokumentieren durfte und dabei im Monument Valley und Antelope Canyon so Einiges an Sand abbekommen hat. Was hab ich geflucht! – Ein knarzendes Sigma 17-70mm und ordentlich Dreck auf der Mattscheibe. Heute bin ich allerdings froh, die Kamera nicht im Hotel gelassen zu haben. Habe mir kürzlich die Fotos mal wieder angeschaut und beschlossen, einen Teil der vor vier Jahren mit Camera Raw bearbeiteten RAWs zu “resetten” und in Lightroom 5 einmal neu durch den Workflow zu ziehen. USA-Fotos-reloaded, quasi.

Gute Gelegenheit also, den alten Reisebericht noch einmal auszupacken..

Das war so grob unsere Route:

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Einreise und San Francisco

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13.05.

Immigration in Atlanta. Anderthalb Stunden anstehen, um Abdrücke aller zehn Finger abzugeben und sich ablichten zu lassen. Weiterflug nach San Francisco und per Shuttlebus ins “Hotel California“.

14.05.

Zum Frühstück gibt es Waffeln und Toast und am Nachbartisch eine Gruppe Münchner, die im feinsten Bayerisch ihren Tag planen. Da kommt Fernreisestimmung auf.

Losgelaufen in Richtung Union Square, Market Street und Financial District. An der Bay entlang gelatscht bis Fisherman’s Wharf. Seelöwen am Pier 39. An den Piers einen Crabcake mit Pommes gegessen (3.50$). Burgertime bei “In and Out”. Cable-Car-Wende-Station angeschaut und zu Fuß den “Berg” ‘rauf (Hyde Street).

Nach fünfeinhalb Stunden Fußmarsch Pause im “Crepe House”. Soft Drinks schmecken nach Chlor. Bummel durch Macy’s. Abendessen in Chinatown im Pot Sticker; sehr gesprächiger Inhaber (weil außer uns sonst keine Gäste da). Caramel Macchiato auf die Faust und zurück ins Hotel.

15.05.

Mit dem Bus zur Golden Gate Bridge. Im Nebel nicht viel von ihr zu sehen. Mit dem Bus weiter zum Golden Gate Park. Gewaltmarsch zurück, da Touri-Karte nicht maßstabsgetreu. Im Hotel angekommen eine Stunde Siesta und dann zu den Piers: Alcatraz-Besichtigung.

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Highway No.1 und Joshua Tree National Park

16.05.

Früh aufgestanden und Mietwagen abgeholt. 1-Stunde-Aktion, da Navigationsgerät im Safe und der Schlüsselmann im Stau. Mit dem kleinen Pontiac Vibe quer durch SFO, da durch den Stadtmarathon alle Hauptverkehrswege gesperrt sind. Erste Runde Tank-Rechnen gespielt.

Ab nach Monterey ins Bay Aquarium. 2×30$ Eintritt; teuer aber hat sich gelohnt. Schnell noch ein paar Dinge eingekauft und am Strand von Carmel ein Sandwich gebaut.

Auf dem Highway No.1 an der Pazifikküste entlang in Richtung Morro Bay. Zwischenstopp an Wasserfallbucht.

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17.05.

Übernachtung im Bayfront Inn; “your typical American motel”. Bett mit Massagefunktion inklusive. Frühstück im Franky & Lola’s nebenan. Cinnamon Rolls und Blueberry Pan Cakes. Es regnet. Auf geht’s auf einen kleinen Bummel nach Santa Barbara. Von dort Weiter nach Santa Monica. Auf dem Weg Shopping im Carmarillo Factory Outlet.

Gegen acht Uhr Abends im Foghorn Inn in Marina del Rey eingecheckt. Cheesecake Factory um die Ecke hoffnungslos überfüllt, also Abendessen im Aunt Kizzy’s.

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18.05.

Sieben Uhr klingelt der Wecker. Kurzes Frühstück und noch schnell drei Flaschen Wasser für 9$ eingekauft. Dann durch die L.A.-Rushhour in Richtung Osten.
Kurzer Einkaufsstopp bei VONS, 24x Wasser für die Wüste gebunkert.
Im Visitor’s Center des Yoshua Tree National Park einen Annual Pass für 80$ gekauft und den Park gestürmt. Picknick im Hidden Valley und anschl. einen anderthalbstündigen Trail gemacht.

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Dann weiter durch den Nationalpark in Richtung Nordosten. Einsame Autofahrt durch die Wüste bei über 30 Grad, vorbei an ausgetrockneten Salzseen. Erstes Stück Route 66 in Richtung Laughlin, unserem nächsten Nachtquartier.
Hotel und Umgebung voll spielsüchtiger Rentner. Zimmer groß und gut. Noch kurz ins Outlet um die Ecke, dann Abendessen im In and Out Burger. Zurück ins Hotel und im Casino nach kurzes “Slotmachines for Dummies”-Einführung 2×5$ verzockt.

Route 66 und Grand Canyon

19.05.

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Kurzes Frühstück auf dem Zimmer (Brownes und Bananen), ausgecheckt, vollgetankt und los Richtung Oatman über die Route 66, die alte Westernstadt besuchen.

Weiter auf der 66. Zwischenstopp in Seligmann. Jede Menge Route-66-Memorabilia. Die ersten 1.000 Meilen sind zurückgelegt. Nächster Stopp Grand Canyon.

Am Spätnachmittag im Best Western Squire Inn eingecheckt, im Visitor’s Center mit Karten versorgt und auf einen ersten kurzen Trip in den Park, diverse View Points am Hwy 64, Desert View Road ansteuern. Reifendruckkontrollanzeige leuchtet.

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20.05.

Um Viertel vor sieben aufgestanden. Gutes Continental Breakfast. Dann mit dem Auto in den Park und per Shuttlebus zum South Kaibab Trail. Ca. 3 Stunden den Canyon ein Stück weit runter- und wieder raufspaziert.

Anschließend mit dem Auto zur Bright Angel Lodge und ein wenig am Rim Trail entlang. Als wir zurückkommen hat der kleine Pontiac einen Platten. Den Autovermietungs-Telefonjoker gezogen. Nach dreiviertel Stunde keine Lösung. Dann doch den Reifen in der Parkwerkstatt flicken lassen (Schraube als Andenken erhalten). 80$ Dollar leichter.
Abends Filet Mignon (lecker) und Espresso (Plörre f. 7.50$) im Hotelrestaurant.

Monument Valley

21.05.

Um Viertel nach sieben aufgestanden (schon wieder). Frühstück vertilgt und auf nach Kayenta. Eingecheckt im Hampton Inn, kleinen Snack eingenommen und dann ab ins Monument Valley (10$ Gebühr an die Einheimischen entrichtet). Eine Reittour für den nächsten Tag gebucht (8.00h früh, 180$). Der Wüstenwind bläst feinen, roten Sand in alle Ritzen. Mit dem Mietwagen auf die Schotterpiste, im Schritttempo. Später ganzes Auto auf den Kopf gestellt, da Frauchen ihre Speicherkarte verbummelt hat; wiedergefunden.
Zurück ins Hotel und früh ins Bett.

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22.05.

Wecker klingelt. Endlich mal nicht gegen sieben. Sondern um sechs.
Kurzes Frühstück und wieder ins Monument Valley. Nochmal 10$-Einheimischen-Eintritt berappt und mit dem Shuttle zu den Pferdchen. Bekomme eine kurze Einweisung (Gas/Bremse) und das von beiden widerspenstigere Pferd (“John Wayne”). Dann zweieinhalb Stunden Wanderritt durch die unberührten Ecken des Monument Valley. Mein Sattelgurt löst sich und ich hänge kopfüber unterm Pferd. Merkt nur keiner, weil ich die Nachhut bilde.

Nach dem Trip einen Abstecher zum Gooseneck Turn. Sehr windig – schnell wieder weg.

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Der Hintern tut etwas weh. Weiter nach Bluff, Mittagessen in der New Trading Post. Dann ab nach Page.

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Am Colorado River und im Antelope Canyon

23.05.

Endlich mal bis acht Uhr schlafen. Kurzes Cornflake-Breakfast und dann zum Glen Canyon Dam. Von dort zum Lower Antelope Canyon. Beeindruckende Gänge durch enge Felsspalten. Wieder alle Ritzen voll mit Sand. Von dort zum Horseshoe-Bend gefahren. Der Colorado River legt hier eine 180°-Kurve hin.
Muskelkater vom Reiten macht sich spürbar bemerkbar und schränkt die Mobilität ein. Statt Sonnenuntergang daher Kaffee bei Starbucks und ein ABC-Pflaster aus dem Walmart.

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Bryce Canyon und Zion National Park

24.05.

Weiter in Richtung Bryce Canyon. Zwischenstopp im Red Canyon. Eingecheckt im Bryce Trails B&B. Rein in den Bryce Canyon, zum Rainbow Point und 1.5 Meilen gelaufen. 7 Grad Außentemperatur, Schnee, kurze Hose.

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25.05.

Zum Sunset Point gefahren und Kombination aus Navajo und Queen’s Garden Trail gelaufen. Ca. 5 km. Dann vom Sunrise Point aus bis knapp zum Bryce Point und anschl. am Rim entlanggelaufen. 6km. Spätes Mittagessen im Ruby’s Inn.

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26.05.

Auf in den Zion Nationalpark. Emerald Pool Trail bis zum Upper Pool hockgekraxelt. Anschließend mit dem Bus zum Temple Of Sinawava gefahren und den Riverside Walk gelaufen. Eingecheckt im Under The Eaves Inn. Lustig kleines Zimmer. Abendessen im Spotted Dog. Sehr Lecker.

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Las Vegas

27.05.

Frühstück in Oscar’s Café. Dann weiter nach Las Vegas. Einchecken im Mirage. Großes Eckzimmer (nicht ganz sauber, beschwert, 20$ Gutschrift).

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28.05.

Gigantisches Frühstücksbuffet im Hotel eingenommen. Erkundungstour durch Las Vegas. Ein riesengroßer Spielplatz für Erwachsene.
Abends Showtime am Treasure Island.

29.05.

Zwei Stunden am Hotelpool sind wie eine Doppelfolge Baywatch. Ich ziehe den Bauch ein und wünsche mich wieder zurück in die unfassbar beeindruckende Natur.